Grundwasser und Boden sind stark mit LCKW belastet
Das Grundstück wurde von etwa 1930 bis 1994 durch eine Chemische Reinigung genutzt. Dabei gelangten leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) in den Untergrund und bis in die nahe gelegene Elbe. Das Grundwasser und der Boden im Grundwasserschwankungsbereich sind mit erheblichen Mengen des Schadstoffs LCKW belastet.
Der Schadstoffeintrag der LHKW in die 250 m entfernte Elbe über das Grundwasser und über einen am Grundstück vorbeilaufenden Bach soll durch eine Bodensanierung und Grundwassersicherung verhindert werden.
Grosslochbohrungen bis zu 18 Metern Tiefe ermöglichen den Bodenaustausch
Seit Januar 2021 wird der Boden systematisch ausgetauscht. Dafür werden Großlochbohrungen (DN 1800) durchgeführt. Das dafür eingesetzte Bohrgerät zählt zu den größten verfügbaren Geräten dieser Art. Es wiegt etwa 173 t und reicht bis über 30 m in die Höhe. Dieses Verfahren wurde gewählt, um den Boden aus dem Grundwasserbereich bis maximal 18 m unter der Geländeoberfläche zu entnehmen und zu entsorgen. Gleichzeitig wird die Ausgasung der gesundheitsschädlichen Schadstoffe (LCKW) u.a. Tetrachlorethen und Trichlorethen minimiert. Das Bodenmaterial wird herausgenommen, abgereinigt und zum Teil wieder eingebaut. Das ist insbesondere deshalb sehr wichtig, weil eine Wohnbebauung unmittelbar an das zu sanierende Grundstück angrenzt.
Besondere Bedingung: ein direkt angrenzendes Baugebiet
Die Erdbewegungen auf der Baustelle sind enorm. Als Sicherungsmaßnahme wurde das anschließende Wohngebiet statisch gesichert. Dafür wurde mit dem Großlochbohrgerät eine Bohrpfahlwand (DN 1500) bis in 21 m Tiefe hergestellt. So kann aus Richtung des Baches ein Bohrplanum auf der Ebene -5 m unter der höchsten Oberfläche errichtet werden.
Ein gewisser Lärmpegel lässt sich jedoch nicht komplett vermeiden. Deshalb wurde zusätzlich eine Schallschutzwand für die Bauzeit errichtet. 24/7 werden Schallpegelmessungen durchgeführt und die Ergebnisse behördlich überwacht. Die untere und obere Emissionsschutzbehörden sind mit den getroffenen Vorkehrungen bislang zufrieden.
Umfassende Begleitung des Vorhabens durch spiekermann
Schon seit 2017 begleiten die Kolleg*innen aus der Abteilung Umweltdienste des spiekermann-Standorts Dresden die Planung und Ausschreibung, sowie die Grundwassermodellierung und Baugrunduntersuchungen. Die Kollegen sind aktuell auf der Baustelle mit der örtlichen Bauüberwachung, fachgutachterlichen Begleitung sowie der Begleitung und Überwachung einer nachlaufenden Grundwassersicherung aktiv. Die Bauzeit beträgt insgesamt etwa 7 Monate mit einer zusätzlich nachlaufenden Grundwassersicherung bis Ende 2021.
Jung und Alt haben also noch viel Zeit, den Maschineneinsatz und die weitere Entwicklung der Baustelle zu beobachten.
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