Souverän beantwortete Stephan Müller diese Frage seinem Auftraggeber, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin. Welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind, stellte er sehr eindrucksvoll und anschaulich auf dem 1. BIM-Anwendertag in MV den mehr als 100 Teilnehmern am Beispiel des Projektes „Ersatzneubau der Schiffbauerdammbrücke in Berlin“ vor.
BIM ist keine Software, BIM ist eine Planungsmethode. Die Anwendung dieser Arbeitsmethode für die Ausführungs- und Ausschreibungsplanung wurde in diesem Projekt bereits für die Angebotskalkulation durch anwendungsfallbezogene Vorgaben zur Verwendung in den Auftraggeberinformationsanforderungen (AIA) durch den Bauherrn vorgegeben. Durch Dorsch wurde daraufhin ein BIM-Abwicklungsplan erstellt. Dieser bildet die Grundlage einer BIM-basierten Zusammenarbeit, definiert BIM-Ziele, organisatorische Strukturen und Verantwortlichkeiten der geforderten BIM-Leistungen und legt die Software- und Austauschanforderungen fest.
Nach dem Motto: „Planen – Bauen 4.0 – bei Dorsch bereits längst Realität!“ brachte Stephan Müller den Zuhörern ein 3D Hologramm-Projektor mit, mit dem das fertige Brückenmodell auf dem eigenen Smartphone projiziert werden kann.
Stephan Müllers Empfehlungen für die Teilnehmer lautete: Klein anfangen, neue Schritte wagen und vor allem jetzt anfangen.
Die Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern und die Hochschule Wismar hatten am 9. Mai 2019 zum 1. BIM-Anwendertag in M-V unter dem Titel "BIM M-V - MV fit für BIM?" nach Wismar eingeladen. Die zahlreichen Referenten berichteten über ihre Erfahrungen und Projekte mit BIM. Aus den verschiedensten Branchen wurde die Bandbreite des Softwarepalette vorgestellt. Von Allplan bis Revit ist alles dabei. Aber alle waren sich einig, dass die Einführung neuer Software nur der erste und ein kleiner Schritt dabei ist. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Kollaboration, also der neuen Projektzusammenarbeit bei der BIM-Methode.
Diskutiert wurde auch die Frage, wie BIM-"fit" die Auftraggeber und die Hochschule Wismar als Standort für die Bauingenieurausbildung in MV bereits sind. Bisher wird von den Auftraggebern in MV nur vereinzelt der Einsatz der BIM-Planungsmethode verlangt. Ein Pilotprojekt im Hochbau sollte dazu gestartet werden, wurde aber bisher nicht begonnen.
Das Fazit der Veranstaltung: Das Interesse der Firmen an dieser Methode ist groß, sie möchten gern klein anfangen, lernen, neue Schritte wagen und vor allem jetzt anfangen. So wie Herr Müller dies in seinem Statement zum Ausdruck brachte. Es wurde aber auch deutlich, dass die Auftraggeber noch sehr verhalten sind und nur wenige die nötigen Kompetenzen für Pilotprojekte aufbauen.
Ein kurzes Video zum Vortrag finden Sie hier: <link https: youtu.be aw8yc3fqhho external-link-new-window externen link in neuem>