Der Kosovo mit 1,8 Millionen Einwohnern liegt in Südosteuropa und grenzt an Albanien, Montenegro, Serbien und im Südosten an Mazedonien. Etwa 22 % der Bevölkerung - hauptsächlich im ländlichen Raum - haben keinen Zugang zu einer kontinuierlichen und sicheren Wasserversorgung. Auch eine Abwasserbehandlung findet generell nicht oder nur in sehr eingeschränktem Umfang statt. Knapp 44 % der Bevölkerung ist nicht an die Kanalisation angeschlossen. Das Abwasser im ländlichen Raum wird häufig unbehandelt in offene Gräben geleitet, was generell zur Umweltverschmutzung beiträgt und die lokalen Trinkwasserressourcen kontaminiert. Dies gefährdet die Gesundheit der betroffenen Menschen.
Den regionalen Wasserunternehmen (RWC), verantwortlich für Betrieb und Wartung der Wasser- und Abwassersysteme, fehlt es sowohl an qualifiziertem Personal als auch an ausreichenden finanziellen Mitteln, um die Systeme nachhaltig betreiben zu können. Einer der Hauptgründe hierfür sind Wasserverluste von durchschnittlich rund 60 %, die zu einem nicht unerheblichen Teil aus illegalen Anschlüssen stammen. Dazu kommt noch eine geringe Hebeeffizienz von knapp 70 %. Dies führt einerseits zu fehlenden Einnahmen für einen nachhaltigen Betrieb und zum anderen zu unnötig hohen Betriebskosten. Dazu kommt das manche der kleineren Gemeinden ihre eigenen Wasser und Abwassersysteme betreiben und zögern ihre Wasserver- und Abwasserentsorgung in die Hände der RWCs zu legen. Dies verschlimmert zusätzlich Betrieb und Wartung.
Die Schweizer Regierung, repräsentiert durch SDC (Swiss Agency for Development and Cooperation) beauftragte deshalb die Arbeitsgemeinschaft CDI (Community Development Initiatives) und das Planungs- und Ingenieurbüro Dorsch International für eine Generalüberholung und Verbesserungen der Wasserversorgung und Abwassersysteme in diesem Großprojekt.